Januar 31, 2023

Welche Möglichkeiten du als berufstätige Mama hast, wenn dein Kind krank wird

Welche berufstätige Mama kennt es nicht, es ist Rotznasen Zeit, überall hustet und schnieft es. Wenn dann das Telefon klingelt und Kita oder Schule dran sind, wissen wir Bescheid. Pläne müssen umgeworfen werden, erstmal lassen wir alles liegen und gehen das Kind abholen, machen einen Status Check, um dann abzuwägen, ob es ein richtig krasser Ausnahmezustand wird oder wir vielleicht mit ein paar Tagen jonglieren davon kommen.

Hier war es auch mal wieder soweit, ausgerechnet letzte Woche, als ich in einem wichtigen Personal Planungs Workshop war. Chef und Kollegen sind dafür extra angereist und dann klingelt am Mittag, bei gerade mal Halbzeit das Telefon. Die Tochter hat Bauchschmerzen und will abgeholt werden. Bähm.

In diesem Fall hatte ich Glück, mein Freund war im Home Office und hat meine Tochter abgeholt, zudem der Weg von zu Hause zur Schule deutlich näher ist, als vom Büro zur Schule. Ansonsten wäre ich natürlich gegangen, hätte mein Kind abgeholt und hätte mich dann remote dazugeschaltet. Ob sich das sch… anfühlt? Logisch! Oft genug gehabt und gehört halt nun mal einfach dazu, wenn man Kinder hat. Deshalb tief durchatmen und die Situation akzeptieren wie sie ist.

Was du tun kannst, wenn dein Kind krank ist, habe ich in diesem Facebook Live beschrieben, hier klicken oder auf das Bild, um zu Facebook weitergeleitet zu werden.

Kind krank was jetzt
Facebook Live zum Thema Kind krank

Eine ausführlichere Beschreibung, über deine Optionen findest du hier

Welche Möglichkeiten du nutzen kannst, habe ich dir hier aufgelistet. Ich selbst habe nicht alle davon genutzt. Es hängt natürlich auch immer von der Lebens- und Jobsituation ab und auch von der Schwere der Erkrankung.

Kinderkrankentage

Als gesetzlich Versicherte stehen dir je Kind 30 Krankentage zu (Alleinerziehende 60 Tage), insgesamt jedoch bei mehr als zwei Kindern maximal 130 Tage pro Elternpaar/Alleinerziehende je Kalenderjahr. Du hast an den beantragten Tagen dann frei und erhältst kein Gehalt, sondern Krankengeld von der Krankenkasse. Als Voraussetzung musst du gesetzlich versichert sein, außerdem benötigst du eine Bescheinigung vom Kinderarzt. Dein Kind darf außerdem nicht älter als 11 Jahre sein (offensichtlich wird davon ausgegangen, dass man kranke Kinder ab 12 Jahren sich selbst überlassen kann 😠).

Für die Beantragung musst du die Informationswege bei deinem Arbeitgeber einhalten und gleichzeitig bei deiner Krankenkasse das Krankengeld beantragen. Bei meiner geht das inzwischen über eine App. Erkundige dich am besten vorher schon, wie es funktioniert, im Fall der Fälle hast du meistens keine Zeit oder keinen Kopf dafür dich auch noch mit bürokratischer Recherche zu plagen.

Aufgepasst, das Krankengeld liegt je nach Gehalt und ob bzw. wieviel es über der Beitragsbemessungsgrenze liegt bei 70-90% deines Nettogehalts. Du musst also mit etwas weniger Geld rechnen.

Home Office

Home Office ist in Kombination mit Überstunden Abbau die Variante, die ich 90% angewandt habe und immer noch anwende. Wenn du die Möglichkeit hast im Home Office zu arbeiten und dein Kind zu Hause zu betreuen, dann kannst du deine Arbeitsleistung erbringen, hast keinen Verdienstausfall und musst nichts extra beantragen.

Klar kann man nicht immer so gut mit Kind nebenbei arbeiten, mit älteren Kindern klappt das aber schon ganz gut. Mir hilft dabei immer, den Tag in Blöcke aufzuteilen, öfter Pausen zu machen, in denen ich mich kümmern kann und intensiver zu arbeiten wenn die Kinder schlafen. Im Optimalfall kannst du Präsentationen oder 3-stündige Marathon Meetings verschieben oder kürzen.

Ich bin auch ein Freund der offenen Kommunikation. Wenn ich in ein Meeting gehe und ein Kind zu Hause habe, spreche ich das immer proaktiv an. Ich bin bisher ausschließlich auf Verständnis gestoßen und es ist dann einfacher mal kurz rauszugehen, wenn doch das Kind etwas braucht. Meine klare Empfehlung also, nicht verstecken, sondern ansprechen!

Überstunden abbauen

Ich habe immer ein kleines Überstunden Polster, das mir in solchen Situationen hilft. Ich arbeite dann das Wichtigste im Home Office ab und nehme die wichtigsten Termine wahr, der Rest geht auf das Überstundenkonto. Ich halte das für ein Win Win für dich und deinen Arbeitgeber.

Du erhältst dein volles Gehalt und hast keinen „Fehltag“, dein Arbeitgeber hat keine Einbußen, die Überstunden hast du schon vorgearbeitet und wichtige Dinge die anstehen, werden von dir erledigt. Im Gegensatz zum Kindkranktag, an dem du ja komplett fehlst.

Mit Partner in Schichten arbeiten

Wenn du einen Mann an deiner Seite hast, wenn alles super lief bei dir, ist das auch der Papa deiner Kinder, dann gilt hier Fair Share. Ich erlebe es häufig, dass wenn das Kind krank ist, das automatisch das Thema der Mutter ist. Warum eigentlich? Die Papas sollten sich hier nicht aus der Affäre ziehen, sondern sich gleichberechtigt ebenfalls an der Kinderbetreuung auch der kranken Kinder beteiligen.

Wenn das bei dir nicht der Fall ist, hilft auf jeden Fall reden, reden, reden. Bedürfnisse ansprechen, Grenzen setzen!

Wenn du, wie in meinem Fall einen Partner an deiner Seite hast, der aber nicht der Papa der Kinder ist, kannst du ihn ebenfalls einbeziehen. Darüber müsst ihr, du ahnst es schon, reden, reden, reden! Frage aktiv, was er bereit ist beizutragen.

Wenn du alleine bist und glaub mir, ich weiß genau wie das ist, ist es einfach schwieriger. Theoretisch kann natürlich auch hier der Papa einbezogen werden. In der Praxis klappt das häufig nicht wirklich. Daher bleibt meistens alles an dir hängen. Schau hier insbesondere auch, dass du die Dinge liegen lässt, die jetzt keine Priorität haben.

Tage tauschen (bei Teilzeit ohne 5 Tage Woche)

Als meine Kinder noch klein waren (bis 2 Jahre) habe ich noch keine 5 Tage gearbeitet und eine deutlich geringere Teilzeit gearbeitet als jetzt. Da habe ich häufig Tage getauscht, ich hatte immer Mittwochs und Freitags frei. Ein Beispiel, wenn das Kind Montag und Dienstag krank ist, bin ich Montag und Dienstag zu Hause geblieben und habe dafür Mittwoch und Freitag gearbeitet. Auch hier kommt es natürlich auf das Unternehmen, die Art der Arbeit und die Organisation an. Im Zweifel gilt, fragen kostest nichts. Letztendlich können hier auch nur alle gewinnen.

Kind mit ins Büro nehmen (Eltern-Kind-Büro)

Wenn es mal stundenweise gar nicht anders geht oder das Kind gar nicht so krank ist, aber eben doch die Nase noch zu arg läuft, um es in die Kita zu bringen, kannst du die Möglichkeit prüfen, es mit ins Büro zu nehmen. Aufgrund der Ansteckungsgefahr macht das natürlich auch nur Sinn, wenn du ein abgetrenntes Büro oder zumindest genug Abstand hast zu anderen. Für das Kind ist es auch angenehmer wenn es einen ruhigen Bereich hat, wo es sich auch mal ausruhen und in Ruhe spielen kann.

In einigen Unternehmen gibt es dafür speziell eingerichtet Eltern-Kind-Büros, die dafür genutzt werden können.

Die Oma Wunderwaffe

Manche haben sie, die absolute Traum Oma, die einfach immer einspringt, wenn Not am Mann ist. Gab es hier leider nicht und man kann es grundsätzlich auch nicht erwarten. Im besten Fall hast du das schon vorher mit den Großeltern geklärt und weißt genau, unter welchen Bedingungen die Oma dein (krankes) Kind betreut. Beachten sollte man, finde ich immer, dass auch hier eine Ansteckungsgefahr besteht und auch wenn die Oma es gerne macht, man einfach schauen sollte, ob es wirklich zumutbar ist, bzw. es vielleicht andere Optionen gibt, s. o.

Fazit

Der Gesetzgeber liefert eine Lösung, die vielleicht nicht immer die beste für dich ist. Viel mehr hilft es, wenn dein Arbeitgeber flexible Möglichkeiten wie Home Office und ein Gleitzeitkonto anbietet und vor allem die Kultur im Unternehmen so ist, dass du dich als Mama nicht schlecht fühlen musst, wenn mal wieder das Kind krank ist. Ich wünsche mir für die Zukunft, dass hier noch viel mehr Arbeitgeber umdenken und eine Kultur etablieren, wo es echte Familienfreundlichkeit gibt. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels können wir es uns gar nicht leisten, das Potenzial von Eltern und insbesondere arbeitenden Müttern nicht zu nutzen.

Offene Kommunikation hilft immer und manchmal muss man auch die sein, die so eine neue Kultur schafft. Wer nicht fragt und nichts sagt, kann auch nichts verändern. Wenn du gerade auf Jobsuche bist oder frisch nach der Elternzeit einsteigst, achte auf echte Familienfreundlichkeit, ich finde das viel wichtiger als 20 Euro mehr zu verdienen.

Neben all dem achte auch besonders gut auf dich selbst, versuche genug Schlaf zu bekommen und lass alles liegen, was gerade keine Priorität hat. Wie du hast gar keinen Überblick und weißt gar nicht, was Prio hat?

Alltag easy managen

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